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Mehr Kontrolle über Körperfunktionen erlernen

Was ist Biofeedback?

Ein Feedback über die biologische Aktivität unseres Körpers gibt uns auch ein Blutdruckmessgerät und ein Fieberthermometer. In dem Zusammenhang wird der Begriff Biofeedback im Normalfall aber nicht benutzt. Auch EEG ist eigentlich Biofeedback. Wird aber genauer definiert als Neurofeedback bezeichnet. Es werden diverse Biofeedbackgeräte in der Medizin eingesetzt, um dem Patienten die Kontrolle über diverse Körperfunktionen zu erleichtern. Im Normalfall versteht man unter dem Begriff Biofeedback aber die Erfassung und Auswertung von Herzdaten und Hautleitwert, auf welche wir uns hier auch beziehen.

Wozu Biofeedback?

Wie schon erwähnt ist der Zweck von Biofeedback die bewusste Kontrolle von Körperfunktionen, die eigentlich unbewusst ablaufen.

Beispielsweise den Blutdruck senken oder auch nach einer Operation die Kontrolle über den Schließmuskel wieder erlangen.

Das hier beschriebene Training führt über Atemkontrolle und Fokussierung der Gedanken, zur Kontrolle und Beeinflussung der Entspannung. Wodurch Atmung, Herz- und Gehirntätigkeit in Einklang kommen. Was zu mehr Lebensqualität, Freude und Stressresistenz führt.

Aber auch bei Asthma, AD(H)S und anderen psychischen und psychosomatischen Störungen werden diese "klassischen" Biofeedbackverfahren sehr effektiv eingesetzt.

Stressmanagement, Konzentration, Kontrolle und Psychosomatik

Stress ist für uns "zivilisierte" Menschen schon so normal geworden, dass wir Ihn kaum mehr wahrnehmen. Wir sind eigentlich so gut wie immer gestresst und der Großteil von uns nimmt dieses dauerhafte Ungleichgewicht erst wahr, wenn der Körper mit starken Warnsignalen wie Herzrasen, Hyperventilieren, Kopfschmerzen etc. Alarm schlägt. Über Biofeedback lässt sich bereits das kaum spürbare Ungleichgewicht und die Zusammenhänge zwischen Atmung, Herz- und Gehirntätigkeit aufzeigen und trainieren. Die Auswirkungen von Atemtechniken, positiven Gedanken, Ängsten etc. sind sofort erkennbar und bereits nach kurzem Biofeedbacktraining sind diesbezüglich deutliche Fortschritte erkennbar. Computergestütztes Biofeedback-Training macht darüber hinaus auch noch Spaß und die große Auswahl an Computerspielen motiviert einen auch dabei zu bleiben.

Therapie

Hypnoheartbeat

Ein weiterer Einsatzbereich von Biofeedback ist das therapeutische Umfeld. Nicht nur in der Hypnosetherapie lässt sich über das Biofeedback erkennen ob sich der Klient gerade noch tiefer entspannt, den Level der Entspannung hält oder vielleicht wieder etwas aus der Entspannung heraus kommt. Bereits kleinste Veränderungen im emotionalen Erleben des Klienten werden sichtbar, auch wenn der Klient diese vielleicht selbst noch gar nicht bemerkt. Es können Fortschritte in Langzeittherapien beim Vergleich der Daten ermittelt werden, was Biofeedbackprogramme wie beispielsweise Heartmath und Alive über Auswertungstools sehr komfortabel ermöglichen und grafisch übersichtlich darstellen. Nicht zuletzt kann der Therapeut die Biofeedbackdaten auch benutzen um Sachverhalte anhand von sichtbaren Daten zu erklären.

Meditation und Selbsthypnose

Biofeedback ist aber auch ein sehr effektives Hilfsmittel um Meditation zu lernen. Da vor allem Anfänger Ihre Trancetiefe nur schwer einschätzen können und oft die Fortschritte, die sie durch Meditation erzielen nicht erkennen, ist Biofeedback eine hervorragende Möglichkeit Ihnen das aufzuzeigen. Computerprogramme wie Stress Pilot helfen auch hier. Das Programm erklärt dem Nutzer was er wie tun kann, und liefert Informationen zu Umfang und Ausmaß von Stressursachen, stressbezogenen Warnsignalen, Stresstyp und individuellen Stressfaktoren.

Hautleitwert

Wozu den Hautwiderstand messen?

So bald wir uns entspannen, produzieren unsere Schweißdrüsen weniger Schweiß, die Haut wird trockener und leitet daher elektrischen Strom schlechter. Über den elektrischen Widerstand bzw. die elektrische Leitfähigkeit der Haut können demnach Veränderungen im Entspannungszustand gemessen werden. Eine relativ einfache aber verlässliche Möglichkeit, die bereits C.G. Jung erkannte und in der Praxis einsetzte. Jeder Mensch hat seinen eigenen individuellen elektrischen Hautwiderstand. Dieser an sich sagt lediglich über dessen Schweißdrüsenaktivität etwas aus. Über dessen Gesundheits- oder Entspannungszustand gibt ein aktuell gemessener Wert aber keinen Aufschluss. Ein Mensch mit einem sehr niedrigen Ruhepuls (60 BPM) ist meist Sportler, lebt gesund u.s.w.. Ein niedriger Hautleitwert ist lediglich ein niedriger Hautleitwert. Ohne weitere Bedeutung. Erst die Betrachtung von Veränderungen während einer Tätigkeit, eines Gefühls etc. (Atmung, Angst, Freude, Entspannung...) machen den Hautleitwert zu einem nützlichen Werkzeug. Ein Einsatz dieser Messmethode als Lügendetektor, wodurch diese Methode auch bekannt wurde, ist absolut nicht verlässlich, da sich die willentliche Beeinflussung durchaus trainieren lässt, was beim Biofeedbacktraining ja unter anderem erwünscht und zielführend ist. Viele Menschen haben aber auch ohne es je trainiert zu haben einfach eine gute Kontrolle über diese Körperfunktion, oder sind kaum emotionsfähig. Hierzu ist auch die Erforschung der Spiegelneuronen ein sehr interessanter Faktor. Bei Menschen mit fehlenden Spiegelneuronen (Psychopathen) ist jede Form von Lügendetektor völlig unbrauchbar. Da immer nur die Reaktion gemessen wird und diese Menschen eben nicht reagieren. Andere z.B. sehr ängstliche Menschen reagieren in einer Befragung bereits auf eine Veränderung der Atmung bei Ihrem Gegenüber. Solche Unterschiede können durchaus festgestellt werden. Aber nur sehr bedingt ob nun jemand lügt oder nicht. Darüber geben unbewusste Augenbewegungen schon wesentlich mehr Auskunft. Was aber natürlich ebenso trainiert werden kann.

Hautwiderstandsmessung

Grafischer Verlauf des Hautleitwertes

Der Verlauf einer kurzen hypnoanalytischen Sitzung könnte beispielsweise wie in der nebenstehenden Grafik dargestellt aussehen. Die ersten etwa 6 Minuten befindet sich der Klient noch im Alltagsdenken. Dann folgt die Hypnoseinduktion, die bis zu Minute 12 in eine sanfte Entspannung führt. Bis zu Minute 24 erlebt er emotional geprägte Wahrnehmungen und wird dann sanft wieder ausgeleitet.


Herzdaten

Herzrhythmusvariabilität, Herzkohärenz und elektromagnetische Resonanz

Die Daten welche uns das Herz liefert, sind schon wesentlich komplexer und vielseitiger. Viele Menschen gehen immer noch davon aus, dass das Herz lediglich eine Pumpe ist, die Blut durch den Körper pumpt. Dass es aber noch viel mehr macht, lässt sich inzwischen auch mit für Privatnutzung bezahlbaren, hochsensiblen Pulssensoren deutlich aufzeigen. Herzrhythmusvariabilität und Herzkohärenz sind deutliche Gradmesser der Gesundheit und hervorragende Werte um zu lernen, wie man Atmung, Herz- und Gehirnaktivität wieder in Einklang bringt.

Herzrhythmusvariabilität (HRV)

HRVWenn wir einatmen schlägt unser Herz schneller und wenn wir ausatmen schlägt es langsamer. Daher ist ein gemessener Puls immer nur ein Durchschnittswert. In der nebenstehenden Grafik, welche die Herztätigkeit aufzeigt, ist daher ein Puls zu erkennen, der vermutlich in der Phase zwischen ein- und ausatmen aufgezeichnet wurde. Die Peaks zeigen die Herzkontraktionen an, die das Blut durch die Adern pumpen. Zu den Wellen zwischen den Peaks, kommen wir im weiteren Verlauf dieses Textes noch. Dieser ungleichmäßige Rhythmus unseres Herzens wird deutlich gleichmäßiger wenn wir uns setzen, noch gleichmäßiger wenn wir liegen und sinkt weiter, wenn wir uns entspannen. Anhand dieses Wertes zeigt sich der Entspannungszustand eines Menschen sogar noch deutlicher als über den Hautleitwert. Außerdem gibt er Aufschluss darüber wie "lebendig" ein Mensch ist. Ein Patient dessen Herz so gleichmäßig schlägt wie ein Uhrwerk, wird nicht mehr lange zu leben haben. Auf Intensivstationen, in der Geburtsvorsorge etc. spielt die Herzrhythmusvariabilität daher eine entscheidende Rolle.

Herzkohärenz

HerzkohärenzUnter Herzkohärenz versteht man die Verbindung (den Zusammenhang) der Herzrhythmusvariabilität zur Atmung. Wie Anfangs erwähnt, sollte der Puls beim Einatmen steigen und beim Ausatmen sinken. In einem solchen Optimalfall ist man in der Herzatmung und die Herzrhythmusvariabilität zeigt, in der Grafik rechts der roten Markierung, schöne saubere Kurven, die mit der Atmung im Einklang sind. Was die im folgenden Kapitel "Herzfeld" erwähnten Auswirkungen zur Folge hat. In dieser Grafik wird der Verlauf der Pulsfrequenz grafisch dargestellt. Horizontal wie immer die Zeitachse und vertikal der Puls (BPM), also die oben erwähnte Herzrhythmusvariabilität. Schön zu erkennen ist hier, wie der Puls links der roten Markierung willkürlich steigt und sinkt. Rechts davon erkennt man Kurven, die im Einklang mit der Atmung sind. Auch zu erkennen ist, dass der obere Wert für den Puls rechts meist niedriger ist, als die unteren Werte links. Und die untere Pulsrate ist rechts der Markierung deutlich gesunken. Die Synchronisierung der Atmung mit der Herzrhythmusvariabilität hat aber nicht nur zur Folge, dass das Herz deutlich weniger belastet wird. Auch das elektromagnetische Feld, das es aussendet vergrößert und verändert sich. An dieser Stelle kommen wir nun zu den oben genannten Wellen, die zwischen den Hauptkontraktionen des Herzens auftreten.

Herzfeld

Dass unser Gehirn elektromagnetische Wellen abstrahlt (und durch solche auch manipuliert werden kann) ist allgemein bekannt. Über EEG wird das auch in der Medizin schon lange genutzt. Dass unser Herz aber ebenfalls ein solches EM-Feld erzeugt und dass dieses wesentlich stärker ist, scheint sich in der Medizin nicht herumgesprochen zu haben. Das elektromagnetische Feld des Herzens, das im Volksmund und in spirituellen Lehren schon immer eine tragende Rolle spielt, kann natürlich schon lange durch moderne Messgeräte sichtbar gemacht werden. Die Frequenzen auf denen es sendet und empfängt liegen im gleichen Spektrum wie die unseres Gehirns und die unseres Planeten (Schuhmannfrequenzen) und sind sicherlich auch in Resonanz mit den ELF-Frequenzen aus dem Weltraum. Aber bleiben wir bei den relativ einfach nachweisbaren Fakten.

Das HerzfeldDie Grafik aus dem Alive-Grapher (Clinical Version) zeigt die Ausschläge der jeweiligen Frequenzbereiche unseres Herzens an. Beim Herzkohärenztraining (mit Biofeedback) zeigt sich bereits deutlich, dass die Ausschläge steigen, wenn wir in Kohärenz zu unserem Herzen atmen. Ebenfalls zeigen sich dort höhere Ausschläge bei positiven Empfindungen wie Liebe, Freude etc. Studien haben gezeigt, dass diese Frequenzen nicht nur eine Resonanz im eigenen Gehirn erzeugen, sondern sich auch auf Menschen übertragen die sich in unserem Resonanzfeld befinden.

HerzfeldDas hier so schön dargestellte Herzresonanzfeld erweitert sich durch Herzkohärenztraining (mit Biofeedback) und wirkt sich damit nicht nur stärker auf das eigene Gehirn aus. Die Ausschläge in den entsprechenden Frequenzbereichen sind auch im EEG von anderen Personen messbar, die sich innerhalb des Herzfeldes befinden, von dem diese ausgesendet wurden. Der Zusammenhang zwischen Atmung, Herz und Gehirn, so wie die Auswirkungen von Herzkohärenztraining bzw. Herzatmung machen damit deutlich, wie viel Einfluss wir allein durch Herzatmung auf unser eigenes Empfinden und auf das der Menschen in unserem nahen Umfeld haben. Weiterhin wird einem während des Trainings klar, dass mit Gewalt nichts erreicht werden kann. Konzentrieren, entspannen, loslassen, fühlen statt kontrollieren führt zu gesteigerter Lebensfreude, innerer Ruhe, Konzentrationsfähigkeit, zu einem besseren Umgang mit Stress, zur Wahrnehmung und Kontrolle von Körperfunktionen wie Herztätigkeit, Entspannung...



Wissenswertes über das Mensch sein

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